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stadtZEICHEN Zwei Künstler, zwei unterschiedliche Medien, Zeichnung und Photographie. Johann Zeitler und Klaus W. Eisenlohr korrespondieren künstlerisch, mit einem thematischen Schwerpunkt: Wahrnehmung in städtischen Räumen. Während die Zeichnungen den Weg der Abstraktion verfolgen, man könnte sie auch topographische Abstraktionen nennen, orientieren sich die Photographien mehr an einem bildnerischen Blick mittels Panorama- Aufnahmen. |
Fotos: Werner Wuttke Eröffnung, 28. April 2006 |
Die beiden Künstler kennen sich seit über drei Jahren und haben sich in ihren Arbeiten aufeinander zubewegt und bereits mehrere gemeinsame Projekte realisiert. Was der öffentliche Raum heute bedeutet, welche Struktur den ausgedehnten Stadtraum im jetzigen medialen Zeitalter auszeichnet und welche Bedeutung eine öffentliche Geste heute besitzen kann, diese Fragen bilden den Hintergrund der Projekte. Zeichnung und Photographie stehen sich gegenüber, setzen Zeichen, hinterfragen Strukturen und Zusammenhänge, befragen Wahrnehmungsprozesse, treten in einen Dialog. So versteht sich die Ausstellung stadtZEICHEN als eine Fortsetzung der vorangegangenen gemeinsamen Arbeit, wie z.B. "Appointment", wo die Punktsetzung in seiner vielfältigen Bedeutung (Synonym zu transzendetalem Ich, Ende eines Satzes, Atempause, Notation usf.) thematisiert wurde. Die Zeichnungen Johann Zeitlers sind geprägt von einer klaren Bildsprache und Reduktion. Die seriellen Arbeiten, Aquarelle, Tuschzeichnungen und Mischtechniken, sind Ausdruck eines bildhaft-philosophischen Denkens und fügen sich, in Gruppen arrangiert, zusammen zu größeren Bildeinheiten. Die Bilder entstehen teils in spontaner Ausformung, teils in bewußter Konstruktion. So werden zeichnerischer Duktus, Linien, Symbole und Zeichen zum Bildraum des Denkens des Künstlers und des Nach-Denkens des Betrachters. Die Photographien von Klaus W. Eisenlohr entstehen ebenfalls in Serien. Die Panoramaaufnahmen von städtischen Räumen in Chicago, Poznan und Berlin, zumeist aufgenommen im Licht zwischen hellem Tag und Dämmerung, sind streng komponiert auf Bildachsen und Sichtlinien. Die Bilder entstehen im Verlauf ausgedehnter Recherchen und vermitteln zugleich die Schönheit, das humane Potential, als auch die Verlassenheit städtischer Räume. Weiter thematisieren sie das von Klaus W. Eisenlohr konstatierte Verschwinden des öffentlichen Raums und die in USA und Europa unterschiedliche urbane Ausformung dieses Phänomens. Kurz-Biographien: |