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Das Programm zeigt visuelle Essays zweier in Berlin lebender Filmemacher die sich in besonderer Weise mit städtischer Architektur und deren Bedeutung auseinandersetzen: dem öffentlichen Raum in Chicago und den historischen Stadträumen Karl-Marx-Allee und Palast der Republik in Berlin. Beiden gemeinsam ist ein eher essayistischer als dokumentarischer Ansatz, der mit Interviews und Bilduntersuchungen operiert. (Sonntag, 13.2.05, 22:00 h, Directors Lounge, Club el Cultrùn, Richard-Sorge-Str. 64, Berlin-Friedrichshain.)
Klaus W. Eisenlohr:
In Slow Space - Die Interviews ist eine Art Essay über öffentlichen Raum am Beispiel Chicago. Anhand von Gesprächen, die Klaus W. Eisenlohr mit jungen Künstlern und Filmemachern über deren Ideen führte, werden vielfältige Fragen in Bezug auf öffentlichen und privaten Raum aufgerissen. Diese Interviews in privaten Räumen werden visuell konfrontiert mit Aufnahmen von körperlichen Interaktionen im offenen städtischen Raum in Chicago.
Slow Space - Die Interviews ist Teil eines größeren Projektes von Klaus W. Eisenlohr, das sich mit der Frage des (menschlichen) Körpers in Bezug auf urbanen architektonischen Raum auseinandersetzt. In dem der Filmemacher die Anomalien im Normalen untersucht, spürt er einer Sehnsucht nach der Moderne im städtischen Raum nach. Eine Richfilm Production.
Ben Anderson:
Flawed-1, Skin (Makel-1, Haut). Ein Dokumentarfilm, der einen Blick wirft auf die jüngste Rekonstruktion der Fassaden der früheren Prachtstraße der DDR in der Karl-Marx-Allee in Berlin. Der Film unternimmt eine Kartierung der verschiedenen Beziehungen, die einige der ältesten und jüngsten Bewohner der von Stalin inspirierten Wohnblocks zu dem durch ihre Augen gesehenen Mix von Ideologie und Architektur führen.
Ben Anderson:
Flawed-2, Façade (Makel-2, Fassade) behandelt mit dokumentarischen Blick die ästhetische Debatte zwischen der aktuell favorisierten Repräsentation architektonischer Geschichte und dem derzeitigen geschichtlichen Zustand in Berlins alter Stadtmitte, dem Schloßplatz. Der Film zeigt persönliche Beschreibungen von den Ereignissen vor Ort mittels eine Serie von Interviews. Am Beispiel des repräsentativsten Baus der DDR, dem Palast der Republik und dessen sanktionierter komplette Zerstörung um einer völlige Rekonstruktion des königlichen Schlosses zu weichen, werden die Argumente für und gegen das Gedächtnis an architektonische Räume der DDR offen gelegt.
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