richfilm and Freunde der Deutschen Kinemathek presented:

Chicagoer Filmszenen

präsentiert von Klaus W. Eisenlohr

Herzliche Einladung zu zwei Filmabenden
im Kino Arsenal
Fr. 2. und und Sa. 3. Mai um 19:30 Uhr
Potsdamer Strasse 2 (Sony Center)
10785 Berlin

Dresdner Schmalfilmtage:
Fr. 30. & Sa. 31. Mai 2003
http://www.schmalfilmtage.de/



S.Barber Filmstill ©St. Barber, "flower, the boy, the librarian"

Programm 1 (Fr. 2. Mai)
Stephanie Barber; shipfilm; 3:00; 1999
Rebecca Reynolds; Palindrome; 11:00; 2001
Daniéle Wilmouth; Tracing a Vein; 15:00; 2001
Thomas Comerford; ILLA CAMERA OSCVRA; 12:00; 2001
Kim Collmer; Mercury Moon; 9:30, 2002 (video)
Kim Collmer; Stars of the Lid; 4:30; 2001 (video)
Stephanie Barber; letters, notes; 3:00; 2000
Stephanie Barber; flower, the boy, the librarian; 3:00; 1997

Programm 2 (Sa. 3. Mai)
Bill Brown; Roswell ; 20:00; 1994
Thomas Comerford; Départ ; 6:00; 2000
Jennifer Reeder; Johnny Take a Dive; 14:00; 1999 (video)
James Fotopoulos; Consumed 1-5 ; 21:00; 2001
Stephanie Barber; a little present (to my friend columbus the explorer)

R.Reynolds Filmstill © Rebecca Reynolds, "Palindrome"

Chicago ist einer der lebendigsten Orte im Bereich des Experimentalfilms. Hier treffen sich unterschiedlichste Ansätze und Auffassungen, ohne jedoch in Schulen oder Szenen getrennt zu sein. Einmal zieht das Art Institute of Chicago junge Filmemacher und Videoschaffende mit Lehraufträgen und seinem MFA Programm an. Das Film, Video und New Media Department an der School of the Art Institute of Chicago geht auf zwei unterschiedliche Traditionen zurück: das Film Department gründet in der Amerikanischen Avantgarde der 60er und 70er Jahre, das Video Department steht dagegen in der Tradition der Video-Initiativen, unabhängigen Fernsehkanäle und medialer Performances.

Ebenso einflußreich sind jedoch die Chicago Filmmakers und das Chicago Underground Film Festival (CUFF). Die Chicago Filmmakers gehen auf die Film-Coops der 70er Jahre zurück. Sie sind sehr aktiv mit Veranstaltungen, Workshops und mietbarem Studio, und mit zwei Festivals, Onion City und Reeling, dem Internationalen Gay und Lesben Film Festival. Das CUFF begann 1993 als unabhängiges, wildes Forum gegen jeglichen Mainstream, sowohl des etablierten Kinos, als auch des kommerzialisierten "Independent Cinema". Inzwischen organisiert CUFF auch Veranstaltungen außerhalb des Festivals und bietet mit einer Stiftung Produktionszuschüsse für Filme und Videos. Hinzu kommen - manchmal kurzlebige - Initiativen, wie das private Cinema Borealis, das Discount Cinema, Women in Director's Chair, dem Asian American Showcase und verschiedene Microcinema Events. Außerdem sind Facets (Videoverleih und Kino), die Video Data Bank und das Gene Siskel Film Center des Art Institutes wichtige Ecksteine des Geschehens.

Die Filme zeigen in ihrer Auswahl eine Bandbreite von Einflüssen und Ansätzen, die sich kreuzen und vermischen, wie ich es als typisch und erfrischend für dieses Film- und Videoschaffen in Chicago erlebt habe. Traditionelle experimentelle Formen, wie optisches Kopieren, Mehrfachbelichtung, Camera Obscura, Bearbeitung der Filmschicht, werden eingesetzt, um persönliche, poetische oder politische Inhalte auszudrücken. Grenzen zwischen dokumentarischen, erzählerischen oder experimentellen Stilen verschwimmen. Oberflächliche Effekte oder formale Selbstreferenz bleiben zurück hinter dem Willen mitzuteilen und, natürlich, mit filmischer Sprache den Zuschauer in den Bann zu ziehen.

Der Berliner Filmemacher Klaus W. Eisenlohr hat nach einem längeren USA-Aufenthalt zwei Programme zusammengestellt, mit denen er einen subjektiven Einblick in das experimentelle filmische Schaffen Chicagos gibt.

Arsenal: (2. & 3. 5. 2003)
http://www.fdk-berlin.de/arsenal/mai03kal2.html

Die Programme werden in ähnlicher Form präsentiert an den
Dresdner Schmalfilmtage: (30. & 31. Mai 2003)
http://www.schmalfilmtage.de/

J.Fotopoulos Filmstill © James Fotopoulos "Consumed"