directors lounge monthly screeningskatya craftsova
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Hakuna Matata |
Carry Each Other |
The Beauty |
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video stills by Katya Craftsova |
directors lounge monthly screeningsEkaterina Craftsovas Videos sind zumeist mit den Orten verbunden, die sie als Artist-in-Residency besucht hat. Sie nutzt häufig diese erst seit einigen Jahren verbreitete internationalen Möglichkeiten in verschiedenen Ländern zu arbeiten und mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu treten. Craftsova, die Malerei und Graphikdesign studierte, mag lokale Geschichten und verfolgt gerne deren Handlungsstränge. Für sie ist dies sehr ähnlich zur Herstellung eines Buches, ebenso ein “time-based Medium", das sie sehr schätzt. Ihre Künstlerresidenzen führen sie häufig zu eher unbekannten Orten, die man gemeinhin nicht mit Künstlerprogrammen in Verbindung bringt. Also sie nach Karasjok in Norwegen ging, wußte sie kaum etwas über Samikultur oder die Lappen, ein Volk das bis in die 70er Jahre weitgehend unterdrückt wurde. Und sie war überrascht, Geschichten und kulturelle Artefakte zu finden, die sehr ähnlich der russischen ländlichen Kultur ist. Eine oral weitergegebene matriarchale Kultur, die sich in ähnlicher teilweise kurioser Weise mit moderner Technik mischt. In “Gudejohka" kombiniert die Künstlerin ihre Animation über ein altes “Joik"-Lied mit der Stimme eines Jungen, der versucht, die Geschichte in samischer Sprache zu erzählen. Die Künstlerin, die heute in Moskau lebt, wurde in Tadschikistan geboren. Sie verließ das Land zusammen mit ihrer Mutter noch zu Sowjetzeiten um in Sebastopol zu leben, noch bevor der Bürgerkrieg in Tadschikistan ausbrach, der mit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion zusammen hing. Ihr Interesse in die Geschichten der “einfachen Leute" mag in Zusammenhang stehen mit ihrer eigenen Erfahrungen, die nur indirekt in Verbindung standen mit größerer Politik, aber immer mit politischen Umständen zusammen hingen. Ihr Film “Mum" war für sie eine Möglichkeit, die verlorene Beziehung mit ihrer Mutter wieder aufzunehmen, die noch heute in Sebastopol lebt. Der Film, der in keiner Weise mit jüngsten Ereignissen in der Krim in Zusammenhang steht, zeigt eine Mischung zwischen biologischen Fachwissen ihrer Mutter und einer private Mythologie, die verbunden ist mit überwundener Krankheit und schwierigen beruflichen Lebensumständen. Es ist diese Art persönliche Auseinandersetzung, die die Künstlerin auch in fremden Ländern sucht. Während des Aufenthaltes in Dar-es-Salam, in Tansania, die für sie bisher schwierigste Zeit in einer Künstlerresidenz, verknüpft Katya ihre eigene Erfahrung eines Raubüberfalls mit den Aussagen von Menschen in Dar-es-Salam über Probleme allgemeiner Unsicherheit in der Stadt und mit den fast zynischen Warnhinweisen der US-amerikanischer Botschaft für Dar-es-Salam. ("Hauna Matata") Nachdem sie ihre Kamera verloren hatte, verwendete die Künstlerin Animationen aus einfachsten Materialien wie Wellpappe, die auch mit den einfachen Materialien von Kinderspielen zu tun haben, eine Idee die sie zunächst für ihr Projekt verfolgt hatte. Eine wesentlich bessere persönliche Erfahrung, aber eine vielleicht ebenso kontroverses Residenzprogramm das von lokalen Künstlern organisiert wurde, brachte Craftsova nach Rajasthan, in Indien. Hier arbeitete eine Gruppe von Künstlern mit der lokalen ländlichen Bevölkerung und Katya widmete sich einigen Mädchen. In dieser sehr konservativen Provinz bekommen Mädchen oft kaum eine Ausbildung und werden schon sehr früh verheiratet. Die Künstlerin benutzte non-verbale Kommunikation um eine Story von eher allgemeiner Bedeutung zu gestalten, die dennoch spezifisch zu dem Ort ist. In ihrem neuen Projekt, das die Künstlerin in Berlin begann und das sie als Work-in-Progress zeigt, wird sie sich mit einem eher internationalem Phänomen: Spam. Obwohl mir Katya erzählt, dass es doch eine lokale Referenz gibt. Ihrer Meinung nach hat das Sammeln von Spam, die nervigen Emails, die andernorts sofort gelöscht werden, in Berlin eine Beziehung zum Recycling in der Stadt. Und, es gibt einen weiteren eigenartigen Zusammenhang mit ihrer bisherigen Arbeit, die Anzahl der angeblich “persönlichen Geschichten" aus Afrika, die um finanzielle Hilfe bitten. Der Abend wird von Cordula Gdaniec moderiert, Ekaterina Craftsova wird persönlich anwesend sein. Kuratiert von Klaus W. Eisenlohr. Programm:
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